Sonntag, 17. März 2013

Kohlenhydrate und der Blutzuckerspiegel

Zucker wurde sogar erst in den letzten 200 Jahren allmählich zu einem wichtigen Nahrungsbestandheil und brachte einen weiteren Qualitätsverlust mit sich......

So wurden die Ernährung mehr und mehr durch billige Kohlenhydrate geprägt.......

Nahrungsmittel unterscheiden sich stark darin, wie sehr sie den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Dies hängt teilweise von der Menge und Art der enthaltenen Kohlenhydrate ab, aber auch davon, wie die Zusammensetzung der Nahrung insgesamt ist.

Produkte, die Zucker und weißes Mehl enthalten, schlagen hier besonders stark zu Buche......

Deutlich geringer ist der Effekt bei Obst und Gemüse. Diese enthalten zwar neben Wasser ebenfalls hauptsächlich Kohlenhydrate, aber eben in anderer Form - nämlich als omplexe, langkettige Kohlenhydrate, die aus einer Vielzahl von Glukose- und Fruktosemolekülen bestehen und im Körper erst in ihre Bestandteile zerlegt werden müssen.  

Mehl und geschälter Reis bestehen dagegen aus fast reiner Stärke, die sehr schnell in Glukose zerlegt wird.

Das Gleiche gilt für gekochte Kartoffeln, die den Blutzuckerspiegel noch schneller anheben als Haushaltszucker (Saccharose), denn dieser besteht nur zur Hälfte aus Glukose, die andere Hälfte ist Fruchtzucker (Fruktose), welcher wie bei Obst und Gmüse erst in einem weiteren Schritt zur Glukose umgewandelt werden muss.

Der heute oft beklagte hohe Blutzuckerspiegel ist also sehr wahrscheinlich eine Folge der Ernährungsumstellung vor vielen Jahren. Er führt zunächst zu einem Anstieg des Insulins, das erforderlich ist, damit der Zucker aus dem Blut in die Leber- und Muskelzellen aufgenommen werden kann.

Hierdurch kann der Blutzuckerspiegel wieder stark abfallen,  was im Anschluss zu einem Hungegeühl führt - und wir müssen eine neue Portion Zucker nachlegen.   

 

Aus: GANTEN / SPAHL / DEICHMANN:   Die Steinzeit steckt uns in den Knochen.  Piper-Verlag  2011  (Kapitel: Allesfresser)



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